Warum man beim Bürgerentscheid zur Hamburger Seilbahn mit Nein stimmen sollte

Politik

Nein zur Seilbahn in HamburgBis zum 24. August sind die Bürgerinnen und Bürger im Bezirk Hamburg-Mitte aufgerufen, zum Bürgerentscheid über eine mögliche Seilbahn über die Elbe abzustimmen.
Mit Hochdruck und viel Geld hat die Firma Stage bezahlte Leute zur Sammlung der notwendigen Unterschriften losgeschickt, eine PR-Agentur beauftragt, um Nebelkerzen zu zünden und Strohleute installiert, um den Anschein zu erwecken, es würde sich um eine demokratischen Bürgerinitiative handeln. Oftmals wurde mit fadenscheinigen und falschen Behauptungen um die Unterschrift für das Bürgerbegehren geworben. Nun erlebt Hamburg-Mitte den ersten Bürgerentscheid und das aus rein kommerziellen Gründen.

Ich habe schon im vergangenen Jahr deutlich gemacht, was ich von diesem Projekt halte.

Ich bin der Meinung es gibt genug Gründe, gegen dieses Vorhaben zu stimmen:

  • Die Seilbahn beschädigt das Stadtbild: Die Pfeiler für die Seilbahn im historischen Elbpark, das Seil und die zahlreichen Gondeln für bis zu 30 Personen, sowie der Pfeiler auf Steinwerder neben den Musical-Theatern wären monströse Eingriffe in das Stadtbild. Die Seilbahn würde dauerhaft das Stadtbild durchschneiden und nachhaltig verändern.
     
  • Diese Seilbahn ist kein öffentliches Verkehrsmittel: Einziger Beweggrund ist die Schaffung eines Zubringers zu den Musical-Theatern auf der anderen Elbseite. Es wird keine Einbindung in das ÖPNV-Netz des HVV geben. Es geht um ein rein kommerzielles Interesse von Stage, die das Geld für die Fahrgäste nicht mehr den Barkassen zahlen wollen, sondern lieber selbst einstreichen möchten.
     
  • Es wird keine Anbindung an Wilhelmsburg geben: Die Initiatoren erwecken mit Plakaten in Wilhelmsburg den Eindruck, dass die Seilbahn bis dorthin fahren könnte. Das ist entweder Unwissenheit oder eine dreiste Lüge. Über die Hafengebiete hinweg wird es auch Sicherheitsgründen keine Trasse geben.
     
  • Die Neustadt und St. Pauli würden übermäßig leiden: Diese Stadtteile sind in erster Linie Heimat von vielen tausend Menschen und tragen jetzt schon viele Lasten durch zahlreiche Veranstaltungen. Mit der Seilbahn sollen rund 5.000 Fahrgäste pro Tag fahren. Es gibt kein schlüssiges Verkehrskonzept und die Gefahr besteht, dass noch mehr PWKs die Wohngebiete verlärmen und verstopfen.
     
  • Es gibt genug Alternativen zur Seilbahn: Die Anfahrt mit der Barkasse zu den Musicals ist sehr attraktiv und bewältigt das Besucheraufkommen auch mit dem zweiten Theater ohne Probleme. Es wurde sogar extra ein zweiter Anleger gebaut. Die auf den Plakaten getroffene Aussage mit den Radfahrern zur anderen Elbseite ist Blödsinn. Man kann wunderbar durch den alten Elbtunnel fahren, warum sollten sich Radfahrer die Seilbahn antun?

Stimmen Sie mit Nein!

Die überwältigende Mehrheit der gewählten Mitglieder der Bezirksversammlung waren gegen diese Seilbahn. Nun will ein Unternehmen mit dem demokratischen Mittel des Bürgerentscheids seine kommerziellen Interessen durchsetzen.
Bei dem Bürgerentscheid gibt es kein Quorum. Die Mehrheit der abgegebenen Stimmen entscheidet, selbst wenn die Beteiligung sehr sehr niedrig sein sollte. Wer also gegen die Seilbahn ist, sollte mit Nein stimmen. Dies erfolgt ganz einfach per Briefwahl. Einfach den Stimmzettel ausfüllen und ab in den Briefkasten!

5 Gedanken zu „Warum man beim Bürgerentscheid zur Hamburger Seilbahn mit Nein stimmen sollte“

  1. Edit: Kam heute dann doch an. War halt irritiert, weil ich auch schon in den letzten Tagen schon immer von Stimzetteln las, aber eben nichts bei mir auftauchte. Danke dennoch noch mal für die Info mit der Wahldienststelle, hilft vielleicht ja anderen. 🙂

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