Hamburgs Ort für die Kreativwirtschaft: Die Internet-Insel Hamburg

Politik

Entwurf von Delugan Meissl Associated Architects
Als mir Benjamin Storm auf dem Barcamp Hamburg zum ersten Mal seine Idee der Internet-Insel auf dem ehemaligen Spiegel-Grundstück vorgestellt hat, war ich gleich Feuer und Flamme. Seitdem sind viele Gespräche bis hin zum Bürgermeister geführt worden und weitere Unterstützer sind an Bord geholt worden.
Heute berichtet nun auch das Abendblatt über den Plan. Ich hoffe, dass damit neue Bewegung in die Sache kommen wird, denn leider plant der derzeitige Besitzer, die IVG aus Bonn, den Verkauf an den Höchstbietenden und wenn man das Grundstück nach dem Höchstpreis verwertet, wird es schwierig, so ambitionierte Pläne umzusetzen.


Die Internet-Insel würde Hamburg um einen Standort bereichern, der weit über die Grenzen der Stadt hinaus Strahlkraft hätte. Immer lauter wird der Ruf aus der Hamburger Internet-Szene, dass wir hier so etwas wie einen „Hub“ brauchen. Einen Ort, an dem Start-Ups günstigen Büroraum bekommen können, sich größere Unternehmen ansiedeln können und man coole Veranstaltungen und Treffen organisieren kann. Was Benjamin gemacht hat, ist der Idee einen Ort zu geben. Auf der alten Spiegelinsel könnte der neue Campus für die Internetszene Hamburgs entstehen und der Medien- und Internetstandort Hamburg nachhaltig gestärkt werden. Städtebaulich würde sie ein Brücke zwischen Alster und HafenCity schlagen.
Das alte Spiegel-Gebäude mit seinem außergewöhnlich farbenfrohe Innendesign und das ehemalige IBM-Gebäude mit seinem Lochkarten-Design „atmen“ geradezu Medien- und IT-Geschichte. Das Umfunktionieren dieser Gebäude in ein quirliges Start-Up- und Kreativzentrum würde die Konvergenz der Branche widerspiegeln und aufzeigen, dass die Hamburger Medienbranche lebendiger denn je ist. Deshalb freue ich mich auch über die Aussagen von Falko Droßmann, meinem Nachfolger als Fraktionsvorsitzenden in der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte, der das Projekt mit allen „zur Verfügung stehende Mitteln unterstützen“ will. Ein städtebaulicher Vertrag soll sicherstellen, dass der Sieger des Bieterstreits nur das Konzept einer Internetinsel bauen darf. Damit unterstützen vom Bürgermeister bis hin zur Bezirksversammlung das Projekt.
Der Bezirk ist dabei entscheidend, denn hier werden die Baugenehmigungen ausgesprochen. Und dieses Signal ist deutlich: Was wir an dieser Stelle nicht brauchen, ist ein weiterer beliebiger Büroturm. Es gab schon andere Investoren, die sich an solchen Projekten die Finger verbrannt haben. Das Gängeviertel sollte mahnendes Beispiel sein. Wir sind nun gespannt, an wen die IVG das Grundstück verkauft und werden dann die Gespräche fortführen. Ich werde das Projekt weiterhin tatkräftig unterstützen.
Update 30.03.2012:
Die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte hat am Donnerstag einen Antrag der SPD-Fraktion zur Unterstützung der Internet-Insel beschlossen. Wörtlich heißt es in dem Antrag:
Die Verwaltung wird aufgefordert, dem derzeitigen Besitzer mitzuteilen, dass die Bezirksversammlung erwartet, dass der zukünftige Besitzer die „Internet-Insel Hamburg“ in seine Projektpläne einbezieht.
Damit will die Bezirksversammlung verhindern, dass das Verkaufsvorhaben der IVG die Idee von vornherein zu Nichte macht. Denn ein neuer Investor, der nur maximale Verwertungsinteressen verfolgt, dürfte an einem Projekt, dessen Erfolg von einer Mischfinanzierung und günstigen Mietpreisen abhängt, kein Interesse haben. Deshalb soll der Stadtplanungsausschuss auch zeitnah über den Stand der Dinge informiert werden.
[Antrag der SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte]
Update 10.04.20120:
Hamburg1 hat heute einen Bericht über die Idee der Internet-Insel und die neuesten Entwicklungen gebracht. Neben Initiator Benjamin Storm und mir, äußert sich sogar Olaf Scholz in dem Bericht.
Bericht vom Hamburg1 über die Pläne der Internet-Insel
[Zur Homepage der Internet-Insel Hamburg]

2 Gedanken zu „Hamburgs Ort für die Kreativwirtschaft: Die Internet-Insel Hamburg“

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