Howard Dean war der Erste. Obama hat es perfektioniert. Und auch in Deutschland finden die ersten Gehversuche statt: Politische Kommunikation im Internet.
Politische Kommunikation im Internet ist mehr als nur ein schicker Internetauftritt. Twitter, Facebook, StudiVZ und die zahlreichen weiteren Social Networks sollten heute ebenso ins Arsenal der Wahlkämpfer gehören wie die klassischen Wahlkampfmittel. Aber es bedarf mehr als nur eines Profileintrags, wenn das Internet Teil einer erfolgreichen Gesamtstrategie werden soll – es muss der zentrale Baustein sein!
Statische Politikerauftritte im Netz locken schon lange keinen Wähler mehr hinterm Ofen hervor. Heute wird aktive Kommunikation gefordert. Wer im Internet zu spät kommt, wird früher oder später mit Nichtbeachtung gestraft. Wer einfach nur Nachrichten ins Internet bläst oder ein paar nette Profile auf den diversen Social Networking-Plattformen erstellt, wird scheitern!
Amerika ist uns wie immer einen Schritt voraus. Ohne Internetstrategie kommt man heutzutage nicht mehr ins Weiße Hause. Obama hat das Internet perfekt für sein Constituent Relationship Management bespielt. Besonders der hohe Grad an Mobilisierung, den Barack Obamas Kampagne im Internet erzeugen konnte, stechen als großes Alleinstellungsmerkmal heraus. Durch die Art der Nutzung und die Einbindung der Nutzer in den Wahlkampf wurde der Geist der gesamten Kampagne auf einen höheren Level getragen.
Vor dem Hintergrund der anstehenden Bundestagswahl stellt sich nun die Frage, was sich vom US-Wahlkampf auf deutsche Verhältnisse übertragen läßt. Die Wähler sind heute politisch unabhängiger und besser informiert. “Engage, build, take action” – funktioniert dies auch in Deutschland oder brauchen wir ganz andere Antworten? Ist Deutschland überhaupt schon so weit oder sind es nur die Politiker, die immer noch nicht auf der Höhe der Zeit sind? Gerade im Superwahljahr 2009, ein Jahr mit insgesamt 16 Wahlen, gehören diese Fragen auf die Agenda. Jeder von uns wird dieses Jahr mindestens zweimal zur Wahl aufgefordert. Viele sogar dreimal. Deshalb wird es Zeit für ein Politcamp!
Das Politcamp 09 soll ein gegenseitiger, überparteilicher und konstruktiver Austausch zwischen Theorie und Praxis, zwischen Internetexperten, Wissenschaftlern und Politikern sein. Valentin Tomaschek, meine Wenigkeit und ein paar weitere Mitstreiter wollen das Politcamp09 als eine private und nicht kommerzielle Veranstaltung im Barcamp-Stil organisieren. Bereits wenige Tage nach der ersten Ankündigung sind die ersten 100 Karten annähernd verkauft, obwohl wir dies nur über Twitter bekannt gemacht hatten. Ein positive Resonanz, die wir so gar nicht erwartet hatten. Noch gilt es für uns das drum herum zu organisieren. Aber bereits jetzt haben sich z. B. mit Kajo Wasserhövel hochkarätige Gäste angekündigt und wer auch nur ein bisschen Interesse an dem Thema hat, sollte sich schnell anmelden zum:
2. / 3. Mai 2009 – Berlin
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