Vollmundig verkündet Senator Gedaschko auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz Wohltaten seiner Behörde für Finkenwerder. Die Einladung des Wirtschaftssenators zu dieser Pressekonferenz, dessen Behörde am eigentlichen Prozess inhaltlich nicht beteiligt war, ist das klassische Baden im Sommerloch. Mit der nun endlich erfolgten Entlassung des Kutterhafens Finkenwerder aus dem Hafentwicklungsgebietes können auf der Fläche Lebensmitteldiscounter angesiedelt werden, die die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger Finkenwerders verbessern.
Der betreffende B-Plan ist in der Aufstellung, die öffentliche Plandiskussion schon durchgeführt. Die Initiative hierzu kam aus dem rot-grünen Bezirk Hamburg-Mitte. Uns ist es dabei gelungen, die beiden Lebensmitteldiscounter (Aldi und Edeka) dazu zu bewegen, von der Standardarchitektur ihrer Märkte abzuweichen und die bauliche Gestaltung an der umgebenden Wassersituation und Hafenatmosphäre zu orientieren. Ein Bedarf für die Fortsetzung der Hafennutzung des Areals bestand seit langem nicht mehr. Die offizielle Entlassung aus dem Hafengebiet stellt insoweit eine reine Formalie dar.
Insbesondere ärgert mich der von Senator Gedaschko verwendete Begriff einer „kleinen HafenCity“. Dies weckt falsche Assoziationen. Mit dem alten Kutterhafen wird das Ortszentrum Finkenwerders um eine notwendige Fläche erweitert. Es entsteht kein Leuchtturmprojekt, sondern eine sehr bodenständige Nutzungsmischung, mit der dem dringenden Bedarf der Bewohner nach verbesserten Einkaufsmöglichkeiten entsprochen wird.
„Kleine HafenCity“ macht sich natürlich in der entsprechenden Presse besser. *seufz* Heute bekommt alles den „Leuchtturm“-Aufkleber aufgepappt. Mehr Schein als Sein.
Aber schön, dass eine der Wassersituation angepasste Architektur umgesetzt werden soll. Bin mal gespannt, was das bedeutet…