Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in Hamburg

Politik

Am Mittwoch hat die Bürgerschaft unsere Große Anfrage über den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in Hamburg gesprochen.

Hamburg unternimmt umfassende Anstrengungen zum Aufbau einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft. Das geht aus der Großen Anfrage der rot-grünen Regierungsfraktionen an den Hamburger Senat hervor. Neben der laufenden Bewerbung von Hamburger Unternehmen um Mittel des europaweiten Wasserstoff-Programms „Important Projects of Common European Interest“ – kurz IPCEI – wird in der Hansestadt aktuell eine Vielzahl von strukturellen Wasserstoffprojekten bewegt. So stellt etwa die Bundesregierung 70 Millionen Euro für ein Innovations- und Technologiezentrum für Luft- und Schifffahrt in Hamburg, Bremen/Bremerhaven und Stade zur Verfügung, das an der Optimierung von Brennstoffzellensystemen arbeiten wird. Im zweiten Halbjahr 2022 sollen hier erste konkrete Förderanträge an den Bund gestellt werden können, mit dem Ziel, das noch vor Jahresende 2022 erste Bewilligungen erfolgen. Der Senat begrüßt zudem erste Planungen zum Bau einer Wasserstoff-Pipeline nach Dänemark. Nach Einschätzung von Gasnetzbetreibern ist davon auszugehen, dass diese „HyPerLink III“-Pipeline als Teil eines europäischen Wasserstoffnetzes bereits im Jahr 2025 zehn bis 25 Prozent des künftigen deutschen Wasserstoffbedarfs decken könnte.

Für Hamburg ist die Zielrichtung klar: Wir wollen einer der weltweit wichtigsten Standorte einer neuen klimafreundlichen Wasserstofftechnologie werden. Die Antworten des Senats zeigen, dass wir uns bereits auf vielen Ebenen, die für den Aufbau einer funktionierenden Wasserstoffwirtschaft von Bedeutung sind, auf den Weg gemacht haben.

Der leistungsstarke Hamburger Hafen erhält mit dem Aufbau der Wasserstoffwirtschaft eine komplett neue Entwicklungsperspektive mit gigantischen Ausmaßen. Als Zukunftsort für Wasserstoff spielt der Hafen eine zentrale Rolle – nicht nur wegen optimaler Logistikbedingungen für Import und Distribution, sondern auch, weil er eines der größten Industriegebiete Europas ist. Eine Vielfalt an innovativen Industrien hat sich hier angesiedelt, darunter einige der weltweit größten Unternehmen der grundstoffverarbeitenden Industrie.

Damit künftig die Industriebetriebe und andere mit grünem Wasserstoff versorgt werden können, soll im Hafengebiet auf dem Gelände des bisherigen Kraftwerks Moorburg einer der weltweit größten Elektrolyseure mit einer geplanten Leistung von 100 Megawatt entstehen. Die 2019 beschlossene Norddeutsche Wasserstoffstrategie ist weit fortgeschritten, sodass bereits Ende 2022 eine erste Evaluation der Ziele bis 2030 erfolgen kann. Hier gilt es sehr genau hinzuschauen und die richtigen Weichenstellungen für die Zukunft zu treffen.

Hamburg ist mit seiner Industrie schon heute auf einem sehr guten, zukunftsfähigen Transformationspfad, der Wirtschaft, Klimaschutz und Sozialverträglichkeit gleichermaßen berücksichtigt. Deshalb war ich auch sehr erbost, als die Opposition behauptete, unser Senat hätte kein industriepolitisches Konzept und habe das in einer zweiten Rede nochmal deutlich gemacht.

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