Der Senat hat heute bekannt gegeben, dass man sich mit der Hanzevast-Gruppe darauf verständigt hat, dass das Projekt Gängeviertel ohne eine weitere Beteiligung des niederländischen Investors fortgeführt wird. Hanzevast lässt sich dies teuer bezahlen: 2,8 Mio Euro Steuergelder gehen nach Hilversum. Planungskosten für ein Projekt, bei dem bezweifelt werden darf, ob Hanzevast dies jemals realisiert hätte.
Trotzdem ist dies eine erfreuliche Entwicklung, macht sie doch den Weg frei für eine „Hamburger Lösung“. Diese hat die Bezirksversammlung bereits im Mai 2008 auf Antrag der SPD und GAL gefordert, bevor die Künstlerinitiative mit ihrer Aktion auf die Mißstände aufmerksam gemacht hat. Im September hat die Bezirksversammlung ihre Haltung nochmal bekräftigt. Nur so kann möglichst viel des historischen Kerns des Gängeviertels erhalten bleiben. Jetzt sollte das Viertel gemeinsam mit den Künsterln entwickelt werden.
Versagt hat hier in jedem Fall die CDU-geführte Finanzbehörde. Wenn städtische Grundstücke zum Höchstpreis verkauft werden, ist der Renditedruck so groß, dass städtebaulich verträgliche Lösungen kaum realisierbar sind. Im Falle des Gängeviertels hat dies dafür gesorgt, dass gutes Geld schlechtem Geld hinterher geworfen wird. Jetzt sind nicht nur weitere anderthalb Jahre verstrichen, sondern auch jede Menge Planungskosten in den diversen Ämtern aufgelaufen. Hanzevast erhält für deren angeblich aufgelaufene Planungskosten 2,8 Mio Euro…
Zumindest besteht für Hamburg nun wieder die Hoffnung, dass eine der Keimzellen Hamburgs zu neuem Leben erwacht.