Tagung der Friedrich-Ebert-Stiftung zu Politik im Web 2.0

Allgemein

Eine Woche vor dem Politcamp09 hatte die Friedrich-Ebert-Stiftung gestern nach Hannover geladen, um über Politik im Web 2.0 zu diskutieren. Als Experten führten Nicole Simon, Autorin des ersten deutschen Twitter-Buch, Klaus Eck, Autor des Buches „Karrierefalle Internet“, Tobias Moorstedt Autor des Buches „Jeffersons Erben“ sowie Carina Troll Redakteurin der Profilwerkstatt durch verschiedene Panels.
Leider hatte ich durch einen Stau vor dem Elbtunnel den Vortrag „Wie die digitalen Medien die Demokratie verändern“ von Tobias Moorstedt verpaßt, dafür hab ich mir aber sein Buch bestellt.
Spannend für die Teilnehmer war der Vortrag von Klaus Eck über „Web 2.0 und das digitale, politische Ich“. Auch wenn ich nicht allzu viel neues erfahren hatte, merkte man den anderen Zuhörern an, dass Klaus viel Input liefern konnte. Neben dem „Personal Reputation Management“, also der Verwaltung des digitalen Ichs, bekamen die Zuhörer viele Praxisbeispiele. Die Lacher hatte Klaus Eck auf seiner Seite, als er die Kommentare zu Andrea Nahles Videobotschaft auf Youtube vorlas. Besser machte es da aus seiner Sicht Torsten Schäfer-Gümbel im Hessen-Wahlkampf.
Richtig munter war die abschließende Podiumsdiskussion. Nicole Simon legte gleich zu Beginn den Finger in die Wunde, als sie meinte, dass von der Politik Sachen so lange ignoriert werden, bis keine Zeit mehr bleibt, sie auszuprobieren. Tobias Moorstedt hatte da mehr Verständnis für die Politiker, denn die Online-Kommunikation wird immer schneller, so dass man sich ständig neu orientieren muss. Da kann nicht jeder mithalten. Klaus Eck gab den Rat von der eigenen Internetseite runter und dorthin zu gehen, wo die Menschen online „sozial“ aktiv sind. Er meinte damit nicht die Parteiplattformen wie Meinespd.net. Dies sei kein soziales Netzwerk mit Relevanz. Seiner Meinung nach, muss „soziales Netzwerken“ vermittelt werden, quasi eine weitere Schlüsselkompetenz und damit Volksbildungsauftrag für die Parteien.
Weitere Stimmen zu der Veranstaltung lassen sich gut bei Twazzup.com nachlesen.
Ein spannender Nachmittag in Hannover, der in ein spontanes Twittertreffen mündete, bei dem einige Themen weiter diskutiert wurden. Ein schöner Vorgeschmack auf das Politcamp nächstes Wochenende.

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