Der ganze Vorgang hört sich an wie aus einem schlechten Film. Bis heute lagen erst die Ergebnisse aus fünf von 17 Wahlbezirken vollständig vor, nun muss anscheinend weitestgehend von vorne gezählt werden. In der PR-Sprache des Senats heißt das dann „Einzelfälle seien fehlerhaft“. Andere haben einfach die erforderlichen Unterlagen nicht abgegeben. Und als Krönung der ganzen Chose haben unsere Freunde von Dataport anscheinend ein mangelhaftes Computersystem geliefert. Wäre ja nicht das erste Mal.
Nun wird der Landeswahlleiter das Endergebnis auf einer Pressekonferenz am Freitag im Rathaus vorstellen. Ich bin mal gespannt, ob der Termin einzuhalten ist. Nicht das mich jemand falsch versteht. Die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer machen einen guten Job und wir können nur froh sein, dass es so viele Menschen gibt, die ihren Sonntag opfern und nun auch beim Auszählen helfen.
Das Problem liegt woanders. Von Beginn an gab es eklatante Managementfehler. Da wurden für ein paar Millionen digitale Stifte angeschafft ohne die Sicherheitsrisiken zu bedenken. Dann werden fehlerhaft Briefwahlunterlagen verschickt und anscheinend auch bei der Stimmabgabe geschlampt. Ich kenne mittlerweile einige Fälle, die mehrfach für die Landesliste abstimmen durften, weil sie in ihren Unterlagen den gelben Zettel doppelt hatten.
Dazu passt auch, dass auf Hamburg.de immer noch die falsche Sitzverteilung veröffentlicht wird.
Wir reden hier über das Herzstück unserer Demokratie. In anderen Ländern opfern Menschen ihr Leben für freie Wahlen. Dieser Senat will ein Land regieren und scheint bereits bei der Durchführung einer Wahl Probleme zu haben.
[via Hamburg.de: Ergebnisverkündung für die Bürgerschaftswahl in Hamburg verschoben]