Vor dem Hintergrund des NSA-Datenskandals und dem millionenfachen Zugriff auf die Internetkommunikation lade ich zu einer „Cryptoparty“ am Montag, 29.7. um 18 Uhr in mein Abgeordnetenbüro im Horner Weg 235 ein. Interessierte Bürger erfahren hier, wie sie ihre Daten im Netz schützen, sicherer surfen und E-Mails verschlüsseln können und erhalten die notwendigen Programme auch gleich vor Ort.
Viele Menschen sind verunsichert, ob ihre Daten im Netz noch sicher sind und haben sich in den letzten Wochen an mich gewendet. Im Rahmen der Cryptoparty werde ich erklären, wie man E-Mails verschlüsselt, mit Browsererweiterungen sicherer im Netz surft und Daten verschlüsselt in der Cloud ablegt.
Als netzpolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion wende ich mich mit dieser besonderen Form der Bürgersprechstunde ganz besonders an Otto-Normal-Verbraucher. Bisher haben sich nur Experten mit Themen wie sicherem Surfen im Netz oder E-Mails- und Datenverschlüsselung beschäftigt. Dabei betrifft das Thema uns alle. Die Schwelle ist sehr niedrig, denn die Tools sind kinderleicht zu installieren. Wer seinen Rechner mit nimmt, hat im Abgeordnetenbüro die Möglichkeit, die notwendige Software gleich vor Ort zu installieren. Die Programme sind Open Source und kostenlos.
Mir ist klar, dass dies nicht der Weg ist, um unsere grundgesetzlich verankerten Bürgerrechte zu schützen. Dies ist Aufgabe der Bundesregierung und diese ist offensichtlich nicht willens, hier Klartext mit unseren Partnern zu reden. Dennoch kann es nicht schaden, sich einmal eingehender mit Programmen wie PGP zur Mailverschlüsselung oder TrueCrypt zur Datenverschlüsselung auseinanderzusetzen. Auch sind einige Browsererweiterungen sehr hilfreich, um mehr Kontrolle über die im Netz hinterlassenen Datenspuren zu bekommen. Es geht hier in erster Linie um Medienkompetenz und um den eigenen Datenschutz.
Cryptoparty in Horn – Mails und Daten verschlüsseln – einfach erklärt
Montag, 29.7. um 18 Uhr
Abgeordnetenbüro von Hansjörg Schmidt
Horner Weg 235
22111 Hamburg
www.hansjoerg-schmidt.de
Moin Hansjoerg,
die Cryptoparty ist eine gute Sache. Man /frau sollte schon wissen, wie „Mails verschlüsseln“ geht. Und ich sehe es ebenso: Vertrauenswürdige und sichere Infrastrukturen sind dennoch eigentlich Staatsaufgabe. Ich pflastere die öffentliche Straße vor meinem Haus nicht selbst. Ich mime dort auch nicht Verkehrspolizei. Ich fange dort auch keine Diebe. Auf den „Straßen im Internet“ ist es ebenso. Dass ich nicht bestohlen werde, ist auch dort zuerst Staatsaufgabe, nicht Sache von „Bürgerwehr“. „Gewaltmonopol“ heißt das Stichwort. Zu dieser Staatsaufgabe hat sich sogar das Bundesverfassungsgericht schon positioniert. „Grundrecht auf vertrauenswürdige und sichere Infrastrukturen“ bei der Datenkommunikation ist dazu das passende Stichwort.
Warum ich hier schreibe, kommt nun:
Etwas läuft in der aktuellen Diskusson viel schlechter als es sollte: Es geht zu sehr um den „Schutz der Europäer vor den Amerikanern“. Ist Jimmy Carter kein Amerikaner? Doch, schon. Ehemaliger Präsident, Demokrat und Friedensnobelpreisträger sogar. Mit einer vernichtenden Äußerung über die Politik seines Nachfolgers, – einige Tage ist das her. Ist Justin Amesh kein Amerikaner? Doch, schon. Republikaner, mit kritischer Haltung gegenüber den Übergriffigkeiten eines Staates im Staate, der NSA heißt. Wo sitzen ACLU und EFF? OK, gut. Mir fehlt die sichtbare bürgerrechtliche Koalition über den Teich hinweg. Denn es schnüffeln natürlich auch Leute in Moskau, Peking und wo immer noch. Und eigentlich haben die Bürger in den Demokratien Europas und Nordamerikas ein gemeinsames Erbe, das es zu verteidigen gilt.
Bis nachher!