The return of the Sommerloch: JU will Horner Kreisel umbenennen

Politik

Jedes Jahr das gleiche Schauspiel im Sommer. Ein Politiker hat eine verquere Idee und pustet sie in die Öffentlichkeit und da die Medien nichts zu berichten haben, wird eine große Geschichte draus. Dies nennt man dann Sommerloch. Aber eigentlich sollte im September die Sommerloch-Zeit beendet sein. Aber irgendwie schafft es die Junge Union in Hamburg mit ihrem Vorstoss den Horner Kreisel umzubenennen, dass das Sommerloch erneut zum Leben erweckt wird. Eigentlich ist es immer besser, auf solche Dinge gar nicht zu reagieren. Aber da mich auch schon Medienvertreter angesprochen haben, hier noch kurz meine Gedanken zu diesem Thema.

Horner Kreisel
Auffahrt zum Horner Kreisel von der A24

Der Horner Kreisel, eigentlich in Hamm gelegen, ist die Auffahrt zur A24 und die Verbindung zwischen Horn und Hamm. Bis zu 80 000 Autofahrer fahren täglich über den Horner Kreisel. Seit dem Umbau im Jahr 2005 handelt es sich eigentlich auch nicht mehr um einen Kreisel, sondern um eine Ampelkreuzung (zugegeben eine ziemlich runde).
Was die JU hier mit einem der wichtigsten Kapitel der deutschen Geschichte verknüpfen möchte, ist also eine Verkehrsinsel. Sicherlich die schönste Verkehrsinsel Hamburgs. Zur Ehrung des Aufstands der Bürger gegen die sozialistische Diktatur in der ehemaligen DDR eine Verkehrsinsel umzubenennen, halte ich in Anbetracht der Bedeutung des Themas nicht für angemessen. Ein Platz sollte Ort der Kommunikation sein. Erst recht, wenn es sich um einen Platz des Gedenkens handelt. Auf dem Horner Kreisel kann diese Kommunikation allenfalls mit der Hupe stattfinden. Es gibt bessere Orte für dieses Gedenken in Hamburg
Seit über 70 Jahren heißt diese Verkehrsinsel Horner Kreisel, lassen wir es auch die nächsten 70 Jahre dabei und beenden jetzt bitte das Sommerloch.

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