Ökonome aller Länder vereinigt Euch?

Politik

Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren?
Mit dem Zusammenbruch der Investmentbank Bear Stearns hat es einen der Größeren im internationalem Finanzgeschäft getroffen. Der Untergang der fast hundertjährigen Bank mit über 10.000 Mitarbeitern ist ein weiteres Fanal in der Bankenkrise.
Mitten in der Krise wird das Rufen nach dem Staat immer lauter. In einem ersten Paket hatte die Regierung Bush 170 Milliarden Dollar locker gemacht. Die Fed hat bereits ein 200-Milliarden-Dollar-Kreditprogramm für die größten Privatbanken des Landes aufgelegt und die Zinsen weit gesenkt. Das Problem ist, die Banken haben sich mit ihrer bisherigen Kreditvergabepraxis selbst in die Krise gestürzt – und da kann auch die Fed nur begrenzt helfen.
Interessant finde ich die Aussagen führender Ökonomen. „Notfallkredite sind nötig, aber nicht ausreichend“, sagt Lawrence Summers, der frühere Finanzminister der Regierung Bill Clinton, in der „New York Times“. Josef Ackermann glaubt angesichts der internationalen Turbulenzen nicht mehr allein an die Selbstheilungskraft der Finanzmärkte und Nouriel Roubini (der führt auch ein Blog), Wirtschaftsprofessor aus den USA, fordert gleich die Verstaatlichung einiger Banken.
Ich bin kein Experte, aber in Deutschland scheinen primär die Staatsbanken betroffen: IKB und damit KfW, West- und Sachsen LB, auch die HSH ist betroffen. Anstatt den deutschen Mittelstand zu unterstützen wurde lieber in amerikanische Holzhütten investiert. Ich glaube eher, dass es ein Problem der Kontrollmechanismen ist. Das der Staat nun die Scherben auffegen soll ist zu kurz gesprungen. Die Verantwortlichen für diese Krise sollten sich nicht so einfach aus der Affäre ziehen können und am Ende die Mitarbeiter und die Steuerzahler die Suppe auslöffeln lassen. Das kann doch nicht die Lösung sein.

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