Vorwahlen erklärt

Politik

Ich hab mich schon die ganze Zeit gefragt, warum die deutschen Medien unterschiedliche Zahlen bei den Delegierten verkünden. Das Wall Street Journal erklärt das amerikanischen Vorwahlsystem der Demokraten ganz gut. Die Zahlen die dort kolportiert werden sind also nichts weiter als eine Art Hochrechnung. Jeder Delegierter ist nur seinem eigenen Gewissen verpflichtet und so kann es sein, dass ein Caucus-Delegierter für Obama das Lager wechselt und am Ende Hillary wählt – oder umgekehrt. Deswegen werden nun auch die ganzen Delegierten die bisher für John Edwards waren, von den übrig gebliebenen Kandidaten bearbeitet.
Ich bin gespannt, wie das Rennen ausgeht, aber anscheinend wird Hillary Clinton das Nachsehen haben. Das Vorwahlsystem beruht auf Momentum. Je mehr Menschen Obama kennenlernen, umso mehr mögen ihn. Hillary scheint das Geld auszugehen, interne Probleme zu haben und Obama greift währenddessen die kleineren Staaten ab. Sollte Obama die sogenannten Potomac Primaries mit über 200 Delegierten gewinnen, so wäre er Hillary erstmal davongelaufen.
Hillary Clinton hat ihr Hauptquartier bewusst in Virginia aufgestellt und konzentriert sich daneben nur noch auf Ohio und Texas (Abstimmung am 4. März), Pennsylvania sollte ein Heimspiel für sie sein. Texas ist entscheidend. Viele Hispanics, die waren bisher eher auf Clintons Seite.
Wahlkämpfe sind immer spannend. In Hamburg, in Amerika und sonstwo. Politik ist nicht langweilig, Politik ist Geschichte in Aktion. Genauso könnte man sagen, das Leben sei langweilig.

Schreibe einen Kommentar