Jedesmal wenn ich zur Zeit von meiner Arbeit nach Hause fahre, komme ich an dem Riesenplakat mit von Beusts Konterfei vorbei. Ich muss dabei immer an meinen China-Urlaub 2005 denken. Auf dem Platz des Himmlischen Friedens hängt auch ein überlebensgrosses Gesicht, es zeigt den „Großen Vorsitzenden“ Mao. Auch wenn ich an den Urlaub gerne zurückdenke und China ein spannendes Land ist, so finde ich doch diese Art von Personenkult unpassend (im Hamburger Wahlkampf heißt das unhanseatisch). Wenn ich dann Herrn von Beust heute im Abendblatt lese und er tatsächlich behauptet, „das ist kein Personenkult, sondern mit Plakaten werden Haltungen ausgedrückt, die mir zu eigen sind…“, dann glaube ich, dass Ärzte einen Namen für die Art von Wahrnehmungsstörung haben.
Klar, Plakate gehören zum Wahlkampf wie Regen zu Hamburg. Aber Hamburg braucht einen Bürgermeister, der wieder auf die Menschen zugeht und mit ihnen spricht und nicht jemanden, der Hamburg am liebsten als Modelabel vertritt.