Wenn man in der Zeitung von einem tragischen Autounfall liest, bei dem Menschen ums Leben kommen, macht man sich ein paar Gedanken und blättert dann zur nächsten Meldung weiter. Wenn man aber später erfährt, dass es jemanden aus der direkten Umgebung getroffen hat, dann wird einem die menschliche Tragödie hinter diesem Artikel unmittelbar vor Augen geführt. So geschehen am Wochenende.
Ich hab mit ihm nur über die Politik Kontakt gehabt. Politisch waren wir selten einer Meinung und die gemeinsame Zeit war viel zu kurz, um den Menschen hinter dem Politiker kennen zu lernen. Im Umgang miteinander empfand ich ihn aber als immer freundlich und vor allem sehr fröhlich. Mir wird die Art wie er einem die Hand schüttelte in Erinnerung bleiben. Er machte dies mit so einem Wischer von der Seite und sehr fest während er dabei immer eine freundliche Bemerkung auf den Lippen hatte. Ich denke schon, dass er zwischen dem politischen Schlagabtausch, der leider häufig auch sehr ritualisiert ist, und der menschlichen Ebene trennen konnte. Verbissenheit hab ich zumindest in dem einen Jahr bei ihm nicht erlebt.
40 ist kein Alter zum Sterben. In dem Alter steht man noch mitten im Leben und hinterläßt Lücken, die andere schließen müssen. Ich weiß nicht einmal, ob er Kinder hinterlassen hat. Auf jeden Fall sind meine Gedanken bei den Hinterbliebenen. Ich wünsche Ihnen viel Kraft in diesen schweren Tagen.
(Ich nenne hier keinen Namen, weil er auch noch nicht in der Zeitung stand. Wird ab Donnerstag eventuell anders sein.)